In eigener Sache |
oder |
Wenn der Verkauf eines Welpenmädels zum Albtraum wird |
Im September 2001 verkaufte ich die
Hündin Aurynia (WT: 19.06.01) an eine Familie hier im Ort. Sie hatten
schon einen Chihuahua-Rüden und machten zunächst einen guten Eindruck auf
mich - wie man sich sooo täuschen kann! Die Familie besteht aus einer älteren Frau, ihrem Sohn, dessen offenbar aus Russland stammender Ehefrau und 2 Kindern (6 und 1 Jahr). Die Welpenhündin Aurynia wurde von ihnen in Raten bezahlt, die zwar nicht immer ganz pünktlich, aber im Endeffekt doch vollständig kamen. Im Januar besuchte ich Aurynia, die inzwischen Alina heißt. Als ich feststellte, dass sie gerade läufig wurde, ermahnte ich die Familie, die beiden Hunde jetzt zu trennen, da es für einen Wurf noch viel zu früh sei. Ich bot sogar an, meinen Rüden Chico während der Hitze zu ihnen zu bringen und Alina solange zu mir zu nehmen. Nach etlichen Versprechen der beiden Frauen, dafür zu sorgen, dass nichts passiert, ging ich. |
Im März erfuhr ich, dass Alina
schwanger sei !! Total entsetzt fuhr ich zu ihr. Die alte Dame befand sich zu
der Zeit im Urlaub und die junge Frau brachte mir Alina. Sie war hochschwanger !
Der Termin schien unmittelbar bevorzustehen. Ich fragte, ob sie beim
Tierarzt gewesen sind. "Nein, aber wir machen morgen einen Termin!", bekam ich
zur Antwort. Aber darauf wollte ich mich nicht einlassen, drängte darauf, dass
sofort ein Termin beim TA gemacht wurde, zu dem ich mitkommen wollte. Das Röntgenbild der hochschwangeren Alina zeigte 3 Welpen in einem Wurfhörnchen, und einen riesengroßen Welpen in dem anderen. Dieser reichte auf dem Bild vom Vorderlauf bis zum Hinterlauf. Alle erschienen recht groß. Wieder bot ich der Familie an, Alina bis zur Geburt der Welpen zu mir zu nehmen, was die junge Frau aber ablehnte, weil "Schwager ganz viel Ahnung hat von Hundegeburt". Die Tierärztin und ich versuchten alles, um Alina die bevorstehende Geburt zu erleichtern. Ich bat inständig darum, dass man mich sofort anrufen soll, wenn es losgeht. Nach 2 Tagen rief ich an, da die alte Frau am Vortag aus dem Urlaub gekommen war. Zu meinem Entsetzen musste ich hören, dass die Geburt am Vorabend stattgefunden hatte. Alina war gerade mal 8 1/2 Monate alt. Die Leute hatten die Geburt erst bemerkt, als bereits zwei Welpen da waren. Sie bekam ihre Welpen im Laufstall des Menschenbabys. Es gab keine Wurfkiste. Der dritte Welpe blieb auf halbem Weg stecken und starb schließlich, weil die Familie es nicht für nötig hielt, der Hündin bei der Geburt zu helfen. Der vierte Welpe kam dann noch gesund zur Welt. |
Auch jetzt noch versuchte ich zu helfen. Alle 3 Welpen hatten über 100g. Das konnten wir erst am 4. Tag feststellen, als ich meine eigene Waage auslieh. Ich empfahl dringend, der Hündin Welpenmilch zu geben, da sie nur wenig eigene Milch hatte. Am nächsten Tag zeigte mir die junge Frau, was Alina jetzt bekam: Milchdrops! Leckerlis waren ja nun wirklich nicht das Richtige. |
Die Welpen froren, die
beigestellte Heizung wurde ständig wieder ausgestellt, weil es der jungen
Frau zu warm wurde, wenn sie sich darauf abstütze.
Der hohe Korbrand war für die Kleinen kaum zu überwinden, sie pinkelten ins Körbchen und blieben solange darin liegen, bis es versickerte. Die Hündin bekam weiterhin ihr normales Futter (auch nicht besonders viel), keine Welpennahrung. Sie baute sehr ab. Die Welpen wurden mit 8 Wochen abgegeben und ich kann nur hoffen, dass sie zu Leuten kamen, die wissen, dass ein Welpe nicht nur Futter, Wasser und einen Korb braucht, sondern vor allem auch Zuneigung und Liebe !!! |
|
|
|
Das ist Anna, Alinas Tochter. Sie hat einen so großen Rückbiss, dass sie immer Probleme mit dem Fressen haben wird |
Alle meine Bemühungen um Alina und ihre Welpen waren umsonst, die Familie war so unkooperativ, wie man es sich nur vorstellen kann :-((. Auch alle Versuche, sie dort herauszuholen, liefen ins Leere! Die vertraglichen Bedingungen waren nicht wasserdicht genug, um eine Wegnahme von Alina zu unterstützen. Zu meiner größten Bestürzung musste ich feststellen, dass offenbar nur mit der Hündin Geld verdient werden soll. Und ich befürchtete (zu Recht, wie sich später herausstellte), dass sie auch in der nächsten und übernächsten Hitze Babys bekommen muss! Ich glaube, es ist jedem Züchter ein Anliegen, "seine" Welpen in wirklich gute Hände zu vermitteln. Umso schlimmer, wenn man feststellen muss, sich so sehr geirrt zu haben oder getäuscht worden zu sein !!! Für die Zukunft habe ich für Hündinnen einen Zusatz in meine Kaufverträge gesetzt, die eine solche Katastrophe hoffentlich zukünftig verhindern.
|
Nach diesem ersten
Wurf folgte bald der zweite, bei dem alle Welpen nach wenigen Tagen starben.
Der dritte Wurf wurde am 20.10.03 geboren und im Alter von knapp 7 Wochen verkauft. Mit dem vierten Wurf, der bereits im April 2004 kam, starb Alina ! Sie wurde nicht einmal 2 Jahre alt ! Sie wird immer einen Platz in unserem Herzen haben - und natürlich hier |